Evangelische Friedenskirche Wildau

Die Friedenskirche - Architektur (2 von 3)

Die Zeichnung der [bei den Gebrüdern Linnemann in Auftrag gegebenen] Fenster [der Altar-Apsis] ist einfach, wird unter Einbeziehung der Bleiruten deutlich und derb in dicken Schwarzlotlinien ausgeführt. Sie soll wohl das Bodenständige und Bäuerliche des von Ortshandwerkern ausgeführten und ausgestatteten Kirchenbaus nachdrücklich unterstreichen.

Die Firma Linnemann zählte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den beliebtesten und leistungsfähigsten Werkstätten in ganz Deutschland. Ihr Gründer war Alexander Linnemann (1839-1902). Zeitgenossen bezeichneten ihn als Wiedererwecker der Glasmalerei, außerdem galt er als universell arbeitender, vielseitiger Künstler, entwarf beispielsweise auch gußeiserne Öfen.
Er selbst sah seine Wurzeln in der deutschen mittelalterlichen Kunst und bezeichnete sich als Gotiker. Seine beiden Söhne Rudolf (1874-1916) und Otto (1876-1961) arbeiteten nach ihrer eigenen Ausbildung in der Werkstatt mit, übernahmen nach dem Tode des Vaters die Leitung. Sie waren ebenfalls nicht ausschließlich Glasmaler, sondern bemühten sich auch, mit adäquaten Wandfassungen, wie z.B. in Hohenfinow, ein Zusammenklingen der gesamten Raumausstattung zu erreichen. Die Brüder Rudolf und Otto verschafften ihrem Firmennamen in Brandenburg Ansehen und Geltung. Zu erwähnen sind die Neuverglasungen 1906 von St. Gotthardt sowie 1911 von St. Katharina in Brandenburg.

Zitiert mit freundlicher Genehmigung aus: "Glasmalerei in Brandenburg" von Marina Flügge, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, 1998.

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© H. Henschel,