Die Friedenskirche - Architektur (1 von 3)
»Ich glaube mit Recht, der Landmann, dem philosophisches
Hineingrübeln fern liegt, verlangt von dem Bilde, dass
es zu ihm spricht, ihm sagt, was es darstellt.«
Dieses Zitat Georg Büttners belegt die Geisteshaltung
der Dorfkirchenbewegung, die zu Beginn des 20. Jh. entstand.
Von ihr getragen, erschien seit 1908 Die Dorfkirche. In
dieser Zeitschrift veröffentlichten an Erörterungen
über den richtigen Neubau von Kirchen und deren Ausstattungen
interessierte Theologen, Architekten, Denkmalpfleger sowie Historiker,
darunter Georg Büttner, ihre Ansichten.
Georg Büttner, von 1902-1907 brandenburgischer Provinzialkonservator,
vertrat in Vorträgen und Veröffentlichungen die Ansicht,
dass die Dorfkirche in ihrer Gestalt, Ausstattung sowie Funktion
den Mittelpunkt eines Dorfes bilden solle. Die vom Lande ausgehende
religiöse Erneuerung könne auch für das Bauwesen
positive Anregungen geben.
Vehement wandte Georg Büttner sich gegen willkürliche
Veränderungen und Verunstaltungen von Dorfkirchen. In einem
öffentlichen Vortrag auf dem Tag für Denkmalpflege 1906
in Braunschweig prangerte er das Plunderwesen unbewährter,
aber billiger Surrogate und prunkender, aber ungesunder und
hässlicher Scheindekorationen an. Deswegen sollten
geeignete Ausstattungsstücke von Vorgängerbauten
wiederverwendet, auch ortsansässige Handwerker nach
Möglichkeit beteiligt werden.
|