Evangelische Friedenskirche Wildau

Die Friedenskirche - Geschichte (3 von 5)

Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem Bahn und Chaussee gebaut worden waren, setzte allmählich die Entwicklung ein. Die beiden ersten industriellen Unternehmungen waren […] der sogenannte Pulverberg oder auch Schießplatz genannt und […] die chemische Fabrik Hiag (Holzverkohlungsindustrieaktiengesellschaft).

Die Hauptentwicklung aber setzte erst ein, als das Gut Wildau von seinem letzten Besitzer John Ende der 1890er Jahre an die Berliner Maschinenfabrik Schwartzkopff verkauft und allmählich das ganze Werk aus Berlin nach Wildau verlegt wurde, auch für die […] Belegschaft der nötige Wohnraum geschaffen wurde. Die Folge davon war, dass auch für Kirche und Schule gesorgt werden mußte. Die Evangelischen aus Hoherlehme-Wildau wurden aus der bisherigen Verbindung mit Königs Wusterhausen herausgenommen und zu einer eigenen Kirchengemeinde zusammengeschlossen [...].

Das Schulgebäude [heutige Realschule in der Schwarzkopff-Siedlung] wurde sofort in Angriff genommen. Der Bau war Ende September 1900 beendet, die Schule wurde nach den Oktoberferien begonnen. Die im Schulgebäude befindliche Aula [wurde] als Betsaal eingerichtet und am Sonntag, dem 1. Advent 1900 [...] eingeweiht. Da ich mit der Seelsorge in Hoherlehme-Wildau beauftragt war, hielt ich die Festpredigt, mein Vater als Superintendent die Liturgie. Der erste Lehrer und Organist war Bielicke, der von Münchehofe nach Wildau durch die Regierung berufen war. Bis auf weiteres wurde 14-tägiger Gottesdienst vorgesehen, wie bei den anderen Filialen, und von der Gemeindekasse wurden pro Gottesdienst einschließlich Fuhrkosten 15 M gezahlt.

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© H. Henschel,