Evangelische Friedenskirche Wildau

Die Friedenskirche - Altarfenster (6 von 11)

Die bildliche Darstellung aber bedient sich einer anderen, späteren Mahnung: jener aus der Offenbarung des Johannes, die an die reichen Christen der Stadt Laodicea gerichtet ist: »Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.« [Offb. 3.20]. Das gleiche Motiv findet sich auch im Matthäus-Evangelium, im Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen, worauf einzelne Elemente der Darstellung verweisen: die Laterne, die der Ankömmling trägt, und der Abend-Himmel. Die Ankunft des Bräutigams verzögert sich, und nur wer aufmerksam und bereit ist, wird mit ihm zur Hochzeit hinein gehen dürfen.
Warum hat der Gestalter des Bilderzyklus hier nicht die bekannte Szene aus dem Garten Gethsemane illustriert? Wollte er den Christen in der jungen Gemeinde des aufstrebenden Wildau, die sich erst vor drei Jahren von Königs Wusterhausen gelöst hatte und nun bereits eine eigene Kirche baut, die Parallelen mit der reichen Stadt in Kleinasien vor Augen stellen?

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© H. Henschel,